Hypnose erleben, fühlen und die Wirkung geniesen."Der Mensch kann alles, nur nicht vergessen"
Hypnose
Hypnos, Gott des Schlafes
Hypnose wurde wahrscheinlich schon in der Frühzeit des Menschen verwendet. Auch wenn es keine wissenschaftlichen Beweise dafür gibt, lassen sich Berichte über kultische Handlungen oder Dinge aus dem Schamanismus durchaus mit Hypnose in Form der Selbst-oder Fremdsuggestion erklären. Es ist zu vermuten, dass Hypnose eher zufällig entdeckt wurde und ihren Ursprung in meditativen und kultischen Handlungen religiösen Hintergrundes haben dürfte. Spekulativ kann man von der Annahme ausgehen, dass sich die Hypnose aus massenpsychologischen Manipulationen bei religiösen oder kultischen Riten sowie aus den selbstmeditativen Erfahrungen von Priestern, Heilern und Schamanen entwickelt hat.
"Wissenschaftlich" jedoch wurde die Hynose um 1770 von Franz Anton Mesmer wiederentdeckt. Er experimentierte mit Magneten, die er Patienten auflegte. Er nannte den Effekt " Magnetismus animalis", schrieb jedoch die Heilkräfte den Magneten zu. Aufgrund von Mesmers Popularität nannte man den Vorgang des Hypnotisierens lange Zeit auch " Mesmerisieren", ein Ausdruck, der im zeitgenössischen Englisch noch existiert ( to mesmerize=hypnotisieren) . Alfred Russel Wallace meinte mit Hilfe des Mesmerisierens die Gallsche Schädelkarte nachweisen zu können. Friedrich Engels kritisierte in einem zu Lebzeiten unveröffentlichen Text des Mesmerismus und Wallace Theorien als Irrglauben und Selbsttäuschung. Nach eigener Darstellung habe Engels einen 12 Jährigen Jungen ohne Magnete durch "gelindes Anstieren oder Bestreichen" in einen Hypnotischen Zustand gebracht, um dann den Jungen die Wirkung sebsterfunderer Gallscher Schädelbereiche nacherleben zu lassen. Er kommt zum Schluss, dass sich immer erst Effekte einstellten, wenn man dem "Patienten zu verstehen gegeben(wurde) was von ihm verlangt wurde". Der Glaube des Hypnotiseurs an die Schädelkarte ließ unbewusst die gewünschten Effekt beim Hypnotisierten eintreten, wie auch den Magneten Wirkkräfte zugeschrieben wurden, welche durch andere Ursachen entstanden.
Im 19. Jahrhundert war Frankreich mit den Schulen in Nancy ( Ambroise-Auguste Liébeault, Hippolyte Bernheim ) und Paris ( Jean Martin Charcot ) führend in der Erforschung der Hypnose. Sigmund Freud wurde 1885 bei Jean Martin Charcot in Paris auf die Experimente von Mesmer aufmerksam und versuchte selbst dies Methode um Patienten zu behandeln. Dies wurde zum Ausganspunkt seiner Studien über Hysterie. Später ließ er diese Methode jedoch wieder fallen und witmete seiner Technik der freien Assoziation. Schriften zeigen jedoch, dass Freud auch später noch mit Hypnose gearbeitet hat.
Wesentlich weiterentwickelt wurde die Hypnose im 20. Jahrhundert im deutschen Sprachgebiet zunächst durch Oskar Vogt ( 1870-1959 ), dann durch dessen Schüler Johannes Heinrich Schultz ( 1884-1970 ), der daraus das autogene Training entwickelte, und später durch Klaus Thomas.
Im amerikanischen Sprachgebiet wurde die Hypnose wesentlich weiterentwickelt durch Milton H. Erickson ( indirekte Hypnose ), Kroger und Dave Elman ( autoritäre Hypnose ). In England gilt John Hartland als einer der bekanntesten Hypnotiseure. Sein Buch Dictionary of Medical and Dental Hypnosis zählt heute noch zum offiziellen Ausbildungslehrwerk für britische Hypnoseärzte.
Milton Erickson begründete eine neue Form der Hypnotherapie, die heute als die modernste Form der Hypnose gilt und aus der sich weitere psychologische Methoden wie z.B. das NLP ( Neurolingusistisches Programieren ) entwickelte.
Hypnotisierbarkeit
Jeder geistig gesunde Mensch ist hypnotisierbar. Die Frage, wie stark jemand hypnotisierbar ist, spielt in der Hypnoseforschung eine zentrale Rolle. Ein Unterschied besteht von Mensch zu Mensch im Grad der erreichten Trancetiefe, die situationsbedingt verschieden sein kann. Etwa 10 % der Menschen sind sehr leicht hypnotisierbar. Praktisch nicht hypnotisiert werden können oder dürfen nur rund 5 %, diese Menschen leiden unter Herzschwäche, hirnorganischen Beeinträchtigungen, Geisteskrankheiten, schweren Persönlichkeitsstörungen, Psychosen oder stehen unter Schock, starkem Medikamenten-, Drogen- oder Alkoholeinfluss. Blinde und gehörlose Menschen gelten als bedingt hypnotisierbar.